University of the West Indies
The University of the West Indies | |
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Motto | ORIENS EX OCCIDENTE LUX |
Gründung | 1948[1] |
Ort | Mona (Jamaika) St. Augustine (Trinidad und Tobago) Cave Hill (Barbados) Open Campus: 42 Locations in 16 Ländern der Karibik Five Islands Campus, Antigua & Barbuda 10 Globale Zentren in 4 Kontinenten |
Kanzler | Robert Bermudez[2] |
Studierende | 50.152 (2019/2020)[3] |
Netzwerke | IAU[4] |
Website | www.uwi.edu |
Die University of the West Indies (UWI; auf Deutsch etwa Universität der Westindischen Inseln) ist eine Universität in der Karibik.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1943 setzte die britische Regierung die „Commission on Higher Education in the Colonies“ ein, die von Cyril Asquith geleitet wurde und Empfehlungen erarbeiten sollte, wo in den britischen Kolonien es ratsam sei, Hochschulen zu gründen, und nach welchen Maßgaben diese arbeiten sollten. Sie empfahl die Gründung eines University College in den British West Indies. Mit „University College“ war eine nichtselbständige, von einer Universität zu beaufsichtigende Hochschule gemeint.[5] Als Standort empfahl die Kommission Jamaika.[6] 1948 wurde das University College of the West Indies (UCWI) gegründet;[1] es war der University of London unterstellt. Der Lehrbetrieb begann mit 33 Medizinstudenten.
Die Wahl des ersten Standortes fiel auch deshalb auf Jamaika, weil in Mona bei Kingston das Gelände des „Gibraltar Camp“ zur Verfügung stand, eines Lagers, in dem während des Zweiten Weltkrieges evakuierte Gibraltarer und Malteser sowie Kriegsgefangene aus Deutschland und Italien untergebracht worden waren.[7] Auf dem Gelände der heutigen Universität befanden sich bis 1908 die Zuckerplantagen Papine und Mona. Ein Aquädukt, von dem noch Reste erhalten sind, führte Wasser zu den Zuckermühlen. Die jetzige Kapelle beim Haupteingang zu diesem Campus war ursprünglich das Zuckerlager einer Plantage in Trelawny. Das Gebäude wurde dort abgetragen und auf dem Campus Mona wieder zusammengebaut.
Um andere Kolonien nicht zu kurz kommen zu lassen, wurde 1960 das Imperial College of Tropical Agriculture (ICTA) in Trinidad mit dem UWCI verschmolzen. Dadurch kam ein weiterer Campus in St. Augustine hinzu. 1963 kam ein Campus in Cave Hill (Barbados) hinzu. Ein weiterer Campus folgte 1965 mit dem theologischen Codrington College, ebenfalls auf Barbados.
Als 1962 die Westindischen Föderation zerbrach und die Bindungen der einstigen Kolonien und nunmehr unabhängigen Staaten an das Vereinigte Königreich schwächer wurden, wurde das University College zu einer Universität aufgewertet und 1963 von der Kolonialaufsicht unabhängig.[8]
Campus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität verfügt über drei Hauptsitze in Mona (Jamaika), St. Augustine (Trinidad und Tobago) und Cave Hill in Barbados, einen Nebensitz in Form einer medizinischen Fakultät in San Juan (Trinidad und Tobago) und das „Centre for Hotel and Tourism Management“ in Nassau (Bahamas).
Cave Hill Campus | Mona Campus | St. Augustine Campus |
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Humanities & Education | Humanities & Education | Humanities & Education |
Recht | Recht | Recht |
Medizin | Medizin | Medizin |
Naturwissenschaft & Technik | Naturwissenschaft & Technik | Naturwissenschaft & Technik |
Sozialwissenschaft | Sozialwissenschaft | Sozialwissenschaft |
Sport | Sport | Sport |
Ingenieurwissenschaft | Ingenieurwissenschaft | |
Agrarwissenschaft |
Träger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität wird von 16 Staaten und Territorien der Karibik sowie Bermuda getragen:[9]
- Anguilla
- Antigua und Barbuda
- Bahamas
- Barbados
- Belize
- Bermuda
- Britische Jungferninseln
- Cayman Islands
- Dominica
- Grenada
- Jamaika
- Montserrat
- St. Kitts und Nevis
- St. Lucia
- St. Vincent und die Grenadinen
- Trinidad und Tobago
- Turks- und Caicosinseln
Hochschulpartnerschaften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Europäisches Hochschulinstitut (EUI), seit 2020[10]
Bedeutende Absolventen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kenneth Anthony (* 1951), Premierminister von St. Lucia
- Owen Arthur (1949–2020), Premierminister von Barbados
- Denzil Douglas (* 1953), Premierminister von Saint Kitts und Nevis
- Carissa F. Etienne (1952–2023), Direktorin der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation, Regionaldirektorin für Amerika bei der Weltgesundheitsorganisation
- Wendy Fitzwilliam (* 1972), Miss Universe 1998, Trinidad und Tobago
- Carolyn Gomes (* 1958), Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen 2008
- Ralph Gonsalves (* 1946), Premierminister von St. Vincent und den Grenadinen
- Jehue Gordon (* 1991), Weltmeister im 400-Meter-Hürdenlauf 2015, Trinidad und Tobago
- Lisa Hanna (* 1975), Miss World 1993, Jamaika
- Pearlette Louisy (* 1946), Generalgouverneur von St. Lucia
- Patrick Manning (1946–2016), Premierminister von Trinidad und Tobago
- Keith Claudius Mitchell (* 1946), Premierminister von Grenada
- Hansle Parchment (* 1990), jamaikanischer Sportler
- Percival J. Patterson (* 1935), Premierminister von Jamaika
- George Maxwell Richards (1931–2018), Präsident von Trinidad und Tobago
- Walter Rodney (1942–1980), Historiker und Politiker, Guyana
- Derek Walcott (1930–2017), Nobelpreisträger aus St. Lucia
- Rodney Williams (* 1947), Generalgouverneur von Antigua und Barbuda
Der erste Vizekanzler, Sir Arthur Lewis (1915–1991), erhielt einen Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Es war die erste Auszeichnung für einen Schwarzen in einer anderen Kategorie als dem Friedensnobelpreis.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website (engl.)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b About The UWI. An institution with a rich history. In: www.uwi.edu. The University of the West Indies, 2019, abgerufen am 3. August 2019 (englisch).
- ↑ The University of the West Indies (The UWI) Chancellor. In: www.uwi.edu. The University of the West Indies, 2019, abgerufen am 3. August 2019 (englisch).
- ↑ Vice-Chancellor's Report to University Council 2019/2020. Abgerufen am 22. Juni 2021 (englisch).
- ↑ List of IAU Members. In: iau-aiu.net. International Association of Universities, abgerufen am 3. August 2019 (englisch).
- ↑ Report of the West Indies Committee of the Commission on Higher Education in the Colonies, Presented by the Secretary of State for the Colonies to Parliament by Command of His Majesty. His Majesty’s Stationery Office, London 1945, Kapitel 12: University Education in the West Indies, S. 94–103, hier S. 95.
- ↑ Report of the West Indies Committee of the Commission on Higher Education in the Colonies. His Majesty’s Stationery Office, London 1945, S. 97.
- ↑ Suzanne Francis-Brown: Mona Past and Present. The History and Heritage of the Mona Campus, University of the West Indies. University of the West Indies Press, Kingston 2004, ISBN 976-640-159-4, S. 10–11.
- ↑ About the University. Kaptitel „Caribbean scope, global appeal“. University of the West Indies, abgerufen am 31. August 2021 (englisch): „Thinking globally while being connected to regional roots, has been the ideological heartbeat of The UWI as it separated colonial ties in 1963.“
- ↑ Bermuda. Abgerufen am 31. August 2021.
- ↑ The EUI makes ties with the Caribbean: New Partnership with the University of the West Indies. In: European University Institute. 14. Juli 2020, abgerufen am 22. Juli 2020 (britisches Englisch).
- Bildung auf den Bahamas
- Hochschule in St. Lucia
- Bildung in Trinidad und Tobago
- Organisation (Trinidad und Tobago)
- Akademisches Bildungswesen in Jamaika
- Gegründet 1948
- St. Augustine (Trinidad und Tobago)
- Bildungseinrichtung in Jamaika
- Organisation (Bahamas)
- Organisation (Barbados)
- Wissenschaft und Forschung in Jamaika
- University of the West Indies